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Wenn die Traumimmobilie aus dem Internet zum Albtraum wird

  • 31. März 2022
  • Pressemitteilungen

Kriminelle nutzen die Beliebtheit von Immobilienportalen, um mit gefälschten Anzeigen an Ihr Geld oder Ihre Daten zu gelangen. Welche Betrugsmaschen häufig vorkommen und wie Sie sich vor Immobilienbetrug im Internet schützen können.

Eine frisch renovierte 4-Zimmer-Wohnung in Top-Lage, inklusive Parkplatz, für unter 600 Euro ‑ klingt zu schön, um wahr zu sein? Ist es in den meisten Fällen leider auch! Denn hinter der vermeintlichen Traumimmobilie zum Schnäppchenpreis stecken häufig Betrüger. In der Regel haben es die Täter auf private Daten oder Geldüberweisungen der Wohnungssuchenden abgesehen und versuchen, für nicht existierende Scheinwohnungen zu kassieren. Das Perfide: Die Traumimmobilie wird nicht nur in Kleinanzeigen-Portalen beworben, sondern erscheint ganz seriös auf großen Immobilienplattformen.

 

Dabei werden die Betrugsmaschen immer raffinierter und vielfältiger:

 

Der Trick mit der Vorkasse

Ein weit verbreitetes Szenario: Der angebliche Eigentümer kontaktiert die Wohnungssuchenden und teilt mit, dass er im Ausland ist und nicht zur Besichtigung kommen kann. Er bietet an, den Schlüssel für die Wohnungsbesichtigung per Post zuzuschicken oder durch einen Mittler zu übergeben. Als Kaution hierfür sollen Sie vorab Geld überweisen. Sobald die Überweisung erfolgt ist, bekommen Sie aber weder einen passenden Wohnungsschlüssel noch eine Antwort vom angeblichen Vermieter.

 

Nachnahmegebühr

Selbst wenn der Eigentümer Ihnen zuerst den Wohnungsschlüssel zusendet, sollten Sie kein Geld überweisen, ehe Sie die Wohnung nicht zumindest besichtigt haben. Wenn der Schlüssel per Nachnahme gesendet wird, bleiben Sie zumindest auf der Nachnahmegebühr sitzen. Außerdem ist nicht gesagt, dass der Schlüssel überhaupt ins Türschloss passt. Vorausgesetzt, es gibt die beworbene Immobilie überhaupt.

 

Betrug mit Vorkaution

In einigen Fällen wird Ihnen eine Immobilie auch direkt zur Miete angeboten, ohne dass Sie diese je besichtigt haben. Eine Mietkaution wird immer erst dann fällig, wenn Sie tatsächlich einen Mietvertrag geschlossen haben. Werden Sie von einem vermeintlichen Eigentümer aufgefordert, vorab eine Kaution zu bezahlen, lassen Sie lieber die Finger von der Immobilie.

 

Rechnung für Wohnungsbesichtigungen

Gerade in Regionen, in denen die Wohnungsnot besonders groß ist, sind Interessenten froh über jede Wohnungsbesichtigung, zu der sie eingeladen werden. Einige Immobilienbetrüger nutzen diese Notlage aus und verlangen bereits Geld dafür, Sie in die Vorauswahl für eine Fake-Immobilie aufzunehmen.

 

Phishing-Mails

Im Namen von Immobilienportalen versenden Betrüger auch immer häufiger sogenannte „Phishing-Mails“, um persönliche Daten der Kunden auszuspionieren. In den E-Mails werden Sie in der Regel dazu aufgefordert, sich über einen mitgeschickten Link mit Ihren Zugangsdaten des Immobilienportals einzuloggen oder einen mitgeschickten Anhang zu öffnen. Loggen Sie sich über den Link ein, gelangen Sie jedoch auf eine gefälschte Log-In-Seite, über die Betrüger Ihre Zugangsdaten abfangen können. Angehängte Dateien können zudem Schadsoftware enthalten.

 

Kopie des Personalausweises

Einige Betrüger fragen nach einer Kopie Ihres Personalausweises, die Sie als E-Mail-Anhang zuschicken sollen. Das sollten Sie nicht tun: Mit dem Personalausweis können Betrüger Ihre Identität bei illegalen Geschäften nutzen.

 

 

Damit Sie auf Betrüger nicht hereinfallen, sollten Sie folgende Warnhinweise bei der Suche nach einem neuen Miet- oder Kaufobjekt beachten. Bereits bei der augenscheinlich seriösen Objektpräsentation finden sich oft Anhaltspunkte, um ein potenzielles Betrugsobjekt zu entlarven:

 

  • die Objektbeschreibung ist nicht auf Deutsch oder enthält viele Rechtschreibfehler
  • der Immobilienmakler besitzt nur dieses eine Objekt
  • die Objektfotos sind fehlerhaft, häufig gibt es Widersprüche zwischen Text und Bild
  • viele Immobilienbetrüger versuchen Sie mit ansprechenden Immobilienbildern wie aus dem Prospekt zu beeindrucken. Bei den Fotos handelt es sich jedoch oft um kopierte Bilder aus dem Internet, zum Beispiel aus digitalen Möbelhauskatalogen. Diese Masche können Sie leicht entlarven: Laden Sie hierzu das Bild in der umgekehrten Bildersuche von Google hoch. Nach Betätigung der Suche sehen Sie schnell, ob und wo das Bild im Netz noch verwendet wird.
  • fehlende Angaben: Seriöse Anbieter geben in ihrer Anzeige in der Regel Auskunft über die Höhe der Warm- und Kaltmiete sowie den Energieausweis. Seien Sie zudem misstrauisch, wenn es keinen konkreten Ansprechpartner oder kein Impressum auf der Seite des Immobilienanbieters gibt. Ist eine Telefonnummer angegeben, lohnt es sich zu überprüfen, ob die Rufnummer tatsächlich vergeben ist.

 

 

Auf jeden Fall sollten Ihre Alarmglocken klingeln, wenn:

 

  • der Miet- oder Kaufpreis geringer ist als ortsüblich
  • eine Vorabüberweisung von Miete oder Kaution vor der Besichtigung verlangt wird
  • eine Gebühr für eine Besichtigung bezahlt werden soll
  • eine Barzahlung der Kaution vor Ort in bar nach der Besichtigung verlangt wird

 

 

Experten-Tipp:

 

Erfahrene und seriöse Immobilienmakler besitzen zumeist eine eigene Internetseite, sind Mitglied in einem der deutschlandweiten Immobilienmaklerverbänden und bieten einen Besichtigungstermin ohne Bezahlung an. Durch eine kurze Recherche in einer Suchmaschine nach dem Namen des Anbieters, sollten Sie passende Informationen finden, um das vermeintliche Top-Angebot zu verifizieren. Kommt Ihnen etwas komisch vor: lieber Finger weg.